
LANDGUTSGESCHICHTE
1905 wurde mit dem Bau des
Herrenhausesin Lūznava begonnen. Das Gebäude war vom Landgutsbesitzer Stanisław Kierbedź (1810 – 1899) entworfen. Er war ein
in Litauen geborener Pole, Eisenbahningenieur, Professor, Ehrenmitglied
der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Er hat das Eigentum 1870 von Brüdern Peter und
Julius Dłużniewski, denpolnischen Adligen des Dorfs Laizāni, gekauft.
Stanisław Kierbedź
hat Maria,die Tochter des Besitzers des Landguts Viļāni Wikientij Janovski,
geheiratet und sie hatten sechs Kinder. Die Erbin des Landguts Lūznava war seine Tochter Eugenia Kierbedź (1855 – 1946). Sie hat das Projekt ihres Vaters
verwirklicht und 1911 sind die durch
die Russische Revolution von 1905 verzögerten Bauarbeiten beendet.
Das Gebäude ist ein Beispiel des romantischen Jugendstils, wo die
europäische Architektur- und Kunsttendenzen des 20 Jh. verwirklicht sind. Das
Landgut ist von einem schönen, mehr als
20 ha großen Park mit einer breiten Vielfalt an Bäumen, Sträuchern,Rosen
und Phloxe, netten Gehwegen und sieben bildhaften Teichen, wo die Fische
gezüchtet wurden, umgeben.
Von 1911 bis 1915 war das Landgut
Lūznava (damals Landgut Dlužņeva) als
bedeutendes Kulturzentrum Latgale bekannt. Das Landgut war als
Sommerresidenz der Familie Kierbedź und Kunst-
und Erholungszentrum bekannt. Dort haben sowohl bekannte als auch junge und
talentierte Musiker, Schriftsteller, Maler und Bildhauer gearbeitet und sich
erholt. Meistens kamen die Besitzer nach
Lūznava im Mai und im September kehrten nach Italien zurück.
Während des I Weltkrieges waren die Besitzer gezwungendas Landgut zu verlassen und nach Italien auszureisen. Das Landgut blieb unter
Aufsicht des Verwalters Ksendzopolski.
1915 befand sich ein Stab der Zaristischen Russischen Armeeim
Herrenhaus, dadurch war ein Teil der Innenausstattung und Kunstwerte zerstört
worden. Aber von 1917 bis 1919 befanden sich die Vertreter der Sowjetischen Machtdort.
Von 1922 bis 1944 war eine Schule für Taubstummen Laizāni im
Landguteingerichtet worden. Es war die einzige Schule solcher Art in Latgale.
Das Gebäude wurde auf die Bedürfnisse der Schule angepasst – Zentralheizung
wurde eingerichtet, die großen Räume wurden zerteilt.
Während des II Weltkrieges
1941 – 1945, befanden sich die Stäbe der
Sowjetischen und Deutschen Armee im Landgut.
1945 war das Landwirtschaftstechnikum Rēzekne
aus der Stadt Rēzekne ins Landgut versetzt. 1946 war das Sowchostechnikum Malta
auf der Basis des Technikums und Kolchos eingerichtet. Das Sowchostechnikum befand
sich bis 1993dort.
1977 bekommt das Gebäude
den Status des nationalen Baudenkmals.
Von 1993 bis 1998 befand
sich die Administration der Gemeinde
Lūznava, von 1998 bis 2009 – Grundschule Lūznava, aber danach bleibt
die Bibliothek der Gemeinde Lūznava im
Landgut.
Von 2011 bis 2014 ist
das Landgut Lūznava rekonstruiert.
Die Authorin des Rekonstruktionsprojekts ist die Architektin InāraCaunīte, aber
das Projekt ist von der Kreisverwaltung Rēzekne verwirklicht worden.
Ab Anfang 2015 ist das Landgut
Lūznava für Besucher geöffnet.
Zurzeit entwickelt sich das Landgut als internationales Zentrum für Kunst,
Musik und Umwelterziehung, sowie als Ort
für Seminare, Schulungen, Pleinair-Malerei, kreativen Workshops und
verschiedenen Meisterklassen.